Seit drei Jahren leite ich die Selbsthilfegruppe in Dubrovna. Zweimal monatlich reisen wir in abgelegene Dörfer der Region Vitebsk, wo es fast keine jungen Leute mehr gibt, weil sie alle wegziehen auf der Suche nach Arbeit. Zurück bleiben alte Menschen, die nichts haben. Sie fallen durch die Löcher des sozialen Netzes, sind oft einsam und krank.
In den Dörfern organisieren wir Treffen mit kleinen Konzerten, wir singen und tanzen mit den Menschen, damit sie auch einmal etwas Besonderes erleben.
Zusammen mit jüngeren Freiwilligen kümmern wir uns auch um praktische Dinge. Wir reparieren Zäune, räumen die Gärten auf, mähen im Sommer das Gras und schaufeln im Winter Schnee. Da einige von uns ehemalige Krankenschwestern sind, können wir auch medizinisch Beistand leisten, indem wir den Blutdruck messen oder Ratschläge erteilen. Für die betagten Menschen, die wir damit unterstützen, sind dies wichtige Dinge.
Für mich ist es jeweils das Grösste, wenn jemand sagt: „Dein Besuch hat mich glücklich gemacht, ich fühle ich mich jetzt nicht mehr so alleine.“ Der soziale Aspekt ist mindestens so wichtig wie die praktische Hilfe, die wir leisten.
Manchmal frage ich mich, warum unsere Gruppe so gut funktioniert. Wir sind eine eingeschworen Truppe und stets begeistert bei der Sache. Es ist vor allem die gemeinsame Aufgabe, die uns zusammen schweisst. Da wir selber nicht mehr die Jüngsten sind, können wir uns gut in die alten und gebrechlichen Menschen einfühlen, und wir sind top motiviert, ihnen zu helfen und ihnen Freude ins oft trostlose Leben zu bringen.
Ich bin überzeugt von unserem Engagement. Diese Arbeit macht mich glücklich. Eines Tages werde auch ich froh sein, wenn jemand mir Gesellschaft leistet und mich im Alltag unterstützt. Indem wir andern helfen, helfen wir letztlich uns selbst.“
SRK-Einsatz in Weissrussland
Dossier Aktives Altern
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